Umwelt
Nautilus beschäftigt sich sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene damit, die Schadstoffemissionen von See- und Binnenwasserschiffen zu verringern.
Eine 'grünere' Schifffahrtsindustrie ist nicht nur gut für den Planeten, sondern sie sollte ebenso gut sein für die Gesundheit und Sicherheit der Mitglieder von Nautilus – und nicht zuletzt auch für die Nachhaltigkeit von deren Arbeitsstellen. Doch es gilt eine Menge Aufwand zu betreiben, um zu verhindern, dass die Umweltbestimmungen nachteilige Begleiterscheinungen mit sich bringen.
Die Themen
Die Umwelt zählt für die Schifffahrtsindustrie zu den grossen Themen. Nautilus beschäftigt sich sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene damit, die Schadstoffemissionen von See- und Binnenwasserschiffen zu verringern. Wir setzen uns auch für die Einführung der internationalen Ballast Water Management Convention (BWM) ein, um die Ausbreitung invasiver Meeresorganismen einzudämmen.
Obschon die Schifffahrt die energieeffizienteste Weise ist, um grosse Warenmengen zu befördern, haben sich die Emissionen der Branche seit 1990 verdoppelt und werden bis ins Jahr 2020 um weitere 50 Prozent zunehmen. Dementsprechend steht die Branche zunehmend unter politischem Druck, ihre Umweltbelastung zu senken und die Internationale Seeschifffahrtsorganisation sieht sich dazu gedrängt, diesbezügliche Vereinbarungen zu treffen. Andernfalls muss mit Interventionen von Seiten der EU oder der UNO gerechnet werden.
Eine nachhaltige Industrie ist nicht nur für die Beschäftigung wesentlich, sondern auch für die Gesundheit und Sicherheit der Seefahrenden. Es ist aber notwendig, dass die neuen Bestimmungen nicht zu einer zunehmenden Arbeitsbelastung führen, nicht das Risiko einer Kriminalisierung von Seefahrenden erhöhen oder auch nicht unbeabsichtigt die Sicherheit gefährden.
Was Nautilus unternimmt
Nautilus arbeitet darauf hin, zu gewährleisten, dass das Ziel zur Verringerung der Emissionen die Arbeitsplätze unserer Mitglieder schützt und keine ungleiche Beschäftigungslage hervorruft, welche einige Länder aussteigen liesse, um ihre Kosten signifikant senken zu können.
Mit ihrem Beitrag zur Eindämmung von Schadstoffemissionen zielt Nautilus auch darauf ab, zentrale Gesundheits- und Sicherheitsaspekte anzugehen, von denen unsere Mitglieder betroffen sind – nicht zuletzt jene Risiken, die durch schädliches Gas oder durch die Partikelemissionen von Abgas entstehen. Wer diesen Schadstoffen ausgesetzt ist, muss befürchten, dass Lungenkrebs, Herzkrankheiten und Atemprobleme die Folge sind.
Doch die Gewerkschaft arbeitet auch darauf hin, zu gewährleisten, dass gutgemeinte Massnahmen nicht unbeabsichtigt negative Auswirkungen mit sich bringen.
An der IMO haben wir uns Schritten widersetzt, welche darauf abzielten, die Motorleistung von Schiffen zu reduzieren. Dies hätte möglicherweise deren Fähigkeit tangiert, auf widrige Umstände auf hoher See zu reagieren. Wir arbeiten überdies mit Reedereien und Seebehörden zusammen, um Bedenken hinsichtlich der möglichen Gefahren und Gesundheitsrisiken zu begegnen, die mit gewissen Methoden der Ballastwasseraufbereitung einhergehen.
Nautilus widersetzt sich überdies der Einführung neuer Bestimmungen, neuer Technologien oder Bordsysteme, die eine höhere Arbeitsbelastung für die ohnehin schon überarbeiteten Crews zur Folge haben. Kapitäne und Offiziere mussten in den vergangenen 20 Jahren mit einer grossen Zunahme der Büroarbeit fertig werden. Und die Gewerkschaft arbeitet darauf hin, sicherzustellen, dass die 'grünen' Bestimmungen und Gerätschaften diese Belastung nicht noch weiter erhöhen.
Wir betreiben sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene weiterhin Lobbyarbeit, um die Seefahrenden vor einem erhöhten Risiko der Kriminalisierung zu schützen (etwa: aufgrund eines Fehlers oder etwas, das ausserhalb der Kontrollmöglichkeiten der Seefahrenden liegt, strafrechtlich zur Verantwortung gezogen zu werden). Wir könnten etwa auf die Gefahren aufmerksam machen, denen die Seefahrenden aufgrund schlecht ausgearbeiteter Rechtsvorschriften bezüglich der Probeentnahme von Ballastwasser oder von unzuverlässiger Ausrüstung zur Verschmutzungsprävention ausgesetzt sind.
Wie Du helfen kannst
Lasse uns wissen, wenn Du hinsichtlich der Praktiken an Bord Deines Schiffes Bedenken haben solltest. Nautilus hat Whistleblowers unterstützt, die auf ihren Schiffen verbotene Handlungen offengelegt haben. Wir können auch gewährleisten, dass Beweismaterial vertraulich, sensibel und behutsam behandelt wird und in der Folge an die zuständigen Behörden weitergeleitet wird.
Lasse die Gewerkschaft wissen, wenn Du Dich mit Mehrarbeit oder mit Aufgaben konfrontiert siehst, die sich aus neuer Ausrüstung zur Prävention gegen Verschmutzung, neuen Systemen oder neuen Bestimmungen ergeben. Wir können dies nutzen, um Ansprüche auf eine erhöhte Besatzungsstärke oder auf zusätzlichen Lohn zu untermauern, die diese zusätzlichen Verantwortlichkeiten abbilden.
Das Professional & Technical Forum der Gewerkschaft debattiert regelmässig die globale Gesetzgebung und deren Auswirkungen auf die Branche. Solltest Du – als Mitglied – damit Erfahrungen gemacht oder eine Meinung dazu haben, dann komme mit zum nächsten P&T Forum.
Falls Du in der maritimen Industrie arbeitest und darüber besorgt bist, wie die IMO und die Mitgliederstaaten Umweltbelange behandeln, aber nicht Nautilus-Mitglied bist, dann: Trete der Gewerkschaft bei, um sicherzustellen, dass Deiner Stimme Gehör verschafft wird.